Waldschutz muss Priorität haben

25.01.22 –

Die grünen Kandidat:innen für die drei Wuppertaler Wahlkreise kritisieren die nun unmittelbar bevorstehende Rodung des ca. 5 Hektar großen Waldstückes im Vohwinkeler Osterholz. Der gesunde Mischwald soll der Erweiterung einer Abraumhalde der Kalkwerke Oetelshofen weichen – eine Maßnahme, die die Kandidat:innen ablehnen. 

„In Zeiten des Klimawandels, in denen unsere Mitbürger:innen unter den schlimmen Auswirkungen zuletzt bei den Überschwemmungen in Beyenburg und in der Kohlfurth zu leiden hatten und immer noch leiden, ist es nicht vermittelbar, gesunde Wälder für wirtschaftliche Interessen zu roden“, sagt Andreas Zawierucha, Kandidat im Wuppertaler Osten (WK 32).

„Wälder sind nicht nur für die weltweite Klimaentwicklung wichtig, sondern leisten auch vor Ort einen zentralen Beitrag zum Stadtklima. Gerade jetzt und in Zukunft, wenn auch in Wuppertal immer häufiger Sommer mit extremeren Hitzewellen drohen, wie im aktuellen Gutachten des Deutschen Wetterdienstes für die Zukunft unserer Stadt vorhergesagt, müssen Wälder deswegen auch unter diesem Gesichtspunkt als besonders schützenswert betrachtet werden.“

Marc Schulz, Kandidat im mittleren Wahlkreis 33 ergänzt: „Dass im Genehmigungsverfahren die Abholzung des Waldes zur Abraumlagerung bei der Prüfung von vornherein als einfachste, preiswerteste und deshalb realistischste Möglichkeit betrachtet wurde, steht im krassen Widerspruch zum Ziel der Walderhaltung des geltenden Landesentwicklungsplanes. 

Damit in Zukunft Planungsentscheidungen im Sinne des Klimaschutzes und damit des Menschenschutzes getroffen werden, darf Walderhaltung keine Auslegungsfrage sein. Die entsprechenden Vorgaben müssen dementsprechend geschärft werden. Es muss klar sein, dass in Genehmigungsprozessen unabhängig von der politischen Ausrichtung der Entscheidenden der Wert des Waldes für die Bürger:innen über den Einzelinteressen von Wirtschaftsunternehmen steht. Das hat unabhängig davon zu gelten, ob es sich um öffentlichen oder privaten Wald handelt, denn Klima- und Naturschutzschutz enden nicht an privaten Grundstücksgrenzen.“

„Damit dieser Naturschutz möglich ist, muss Politik den Unternehmen die Hand reichen und sie dabei unterstützen, im Interesse aller diesen manchmal vielleicht auch schweren Weg zu gehen. Ihnen bei den notwendigen Veränderungen zu helfen, ist zentral – für die Leistungsfähigkeit unserer lokalen Wirtschaft und die Sicherung heimischer Arbeitsplätze, aber eben auch für eine gute Lebensqualität in unserer Stadt. Der Wandel kann nur sozial und ökologisch gelingen“, sagt Eva Miriam Fuchs, Kandidatin im Wahlkreis 34, in dem das Osterholz liegt. 

„Wir werden für Anpassungen auf der Landesebene kämpfen, sehen aber auch Veränderungsbedarf auf bundespolitischer Ebene. Bei Planung und Genehmigung von Abbauaktivitäten sollte zukünftig eine Kreislaufbetrachtung stattfinden: statt Deponierung und Aufhaldung müssen Restprodukte des Abbaus einer Weiterverwertung zugeführt werden. Müll ist nur an der falschen Stelle tatsächlich Müll, an der richtigen wird er jedoch zur Ressource. Unsere wertvollen Rohstoffe müssen wir zukünftig achtsamer nutzen und dafür bessere gesetzliche Vorgaben machen“, so Fuchs. 

Dass in diesem Fall ein geeigneter Lagerort nicht genutzt werden konnte, weil ein Wettbewerber von Oetelshofen sich geweigert habe, den Abraum zur Verfüllung und Sicherung seiner stillgelegten Gruben in der Nähe anzunehmen, sei nicht hinnehmbar, sind sich die Kandidatin und die Kandidaten einig. Dafür möchten sie sich einsetzen, damit künftig nicht nur in Wuppertal und Umgebung, sondern auch an anderen Orten unseres Landes gesunde Wälder nicht mehr derart leichtfertig abgeholzt werden.

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